Das Interesse an elektrisch basierten Hirnstimulationsmethoden nimmt zu. Denn sie könnten eine Therapieoption sein für Patienten mit schweren psychischen Störungen, die auf andere Behandlungsmethoden nicht ausreichend ansprechen. Das Referat „Experimentelle Stimulationsverfahren in der Psychiatrie“ der DGPPN erforscht Wirkweise, Wirksamkeit und Risiken der Neuromodulation.
Dabei widmen sich die Mitglieder des Referats dem gesamten Spektrum der Verfahren: von der Tiefen Hirnstimulation über Vagusnervstimulation, repetetive transkranielle Magnetstimulation sowie Gleichstromstimulation bis zur Magnetkrampftherapie. Diese Verfahren werden in spezialisierten Zentren oder im Rahmen klinischer Studien angeboten. Auch die Erforschung neuer Aspekte zur bereits etablierten Elektrokonvulsionstherapie sind ein Anliegen des Referats.
All diese Methoden werden bei zahlreichen psychischen Störungsbildern eingesetzt: affektive Erkrankungen, psychotische Störungen, Demenzen, Abhängigkeitserkrankungen sowie Zwangsstörungen und das Tourette-Syndrom. Experimentelle Stimulationsverfahren werden einerseits möglicherweise dazu beitragen, die Versorgung von Menschen mit bisher therapieresistenten Erkrankungsformen zu verbessern. Andererseits können sie auch helfen, die neurobiologischen Grundlagen psychiatrischer Erkrankungen besser zu verstehen.