Wie keine andere medizinische Disziplin steht das Fach Psychiatrie und Psychotherapie in einem Verhältnis zu gesellschaftlichen Entwicklungen: Auf einer Seite stehen die spezifischen Bedürfnisse der Menschen mit psychischen Erkrankungen, auf der anderen Seite der Umgang mit den Betroffenen in der Gesellschaft, Politik und Versorgung. Diese Wechselwirkungen zu thematisieren und zu gestalten, darum geht es bei den DGPPN-Preisen der Kategorie Gesellschaft.
DGPPN-Antistigma-Preis – Förderpreis zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen
Die DGPPN und das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit verleihen den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten DGPPN-Antistigma-Preis – Förderpreis zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen. Ausgezeichnet werden Projekte, Institutionen und Selbsthilfegruppen, die sich für eine nachhaltige gesellschaftliche Integration psychisch erkrankter Menschen engagieren.
Jahr | Preisträger | |
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2022 | AG Vorurteilsfrei Projekt: Die Arbeitsgruppe versteht sich als trialogischer Zusammenschluss, der sich für die Entstigmatisierung von Menschen mit psychischen Krisenerfahrungen einsetzt. Es gibt inhaltlich vier Schwerpunkte für die Entstigmatisierungsarbeit: Forschung, Interventionen, Veranstaltungen und Sozialrecht. Kopfsachen e. V. Projekt: In den Workshops des Vereins erwerben Jugendliche Wissen und Kompetenzen im Umgang mit der eigenen mentalen Gesundheit. Die Tools und Maßnahmen wirken präventiv gegen die Entwicklung psychischer Erkrankungen. Psychisch fit in der Grundschule: Unsere „verrückten“ Familien! Initiator: Irrsinnig menschlich e. V. Projekt: Ein Schulprogramm, das sich zum Ziel gesetzt hat, Stigmata abzubauen, Kinder zu entlasten, Hilfesuchverhalten zu verbessern sowie die Schulgemeinschaft zu stärken. Dadurch wird das schwierige Thema (psychische) Krisen in der Familie in der Schule besprechbar gemacht | |
2021 | SOUL LALA fragEltern Aufeinander Achten Anerkennungspreis:
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Bis 2020 verlieh die DGPPN diesen Preis in Verbindung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit. | ||
2020 | Irre Menschlich e. V. DER LAUF & DER MARKT für seelische Gesundheit Psychiatrie-Filme Jung und Freudlos – Psychiatrie im Podcast Anerkennungspreis: Jeder hat Psyche. Warum nicht darüber reden? | |
2019 | Projekt AUSWEG[LOS] Projekt: Die Wunschperle. Vom Einfluss seelischer Erkrankungen auf Geschwisterkinder Projekt: "Selbst Betroffene Profis" Anerkennungspreis: Projekt "Peers at work" (Kooperationsprojekt der Stiftung Deutsche Depressionshilfe mit der Deutschen Bahn) | |
2018 | Anti-Stigma-Kampagne Mecklenburg-Vorpommern Gemeinsam mehr (Er-)Leben – Bierdeckel gegen Vorurteile Blaupause – eine Initiative für mentale Gesundheit im Gesundheitswesen Anerkennungspreis: #BreakingTheSilence - Programm zur Destigmatisierung psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz | |
2017 | Informations-und Beratungsdienst „SeeleFon" des Bundesverbands der Angehörigen psychisch Kranker e. V. (BApK) Projekt „Grenzenlos Borderline“ der Eckhard Busch Stiftung „In Würde zu sich stehen“ – Gruppenprogramm für Jugendliche mit psychischer Erkrankung | |
2016 | „Sonnenkinder" - Angebote für Kinder und Jugendliche von psychisch kranken Eltern „Freunde fürs Leben e. V." „Autismus-Forschungs-Kooperation (AFK)" | |
2015 | „MUT-TOUR" Buchprojekt „Papas Seele hat Schnupfen" „RWE Team III" | |
2014 | Radio sonnengrau – Offener Kanal Lübeck Beclean e. V. – Verein zur Unterstützung psychisch Kranker in Rumänien Malteser Werke gGmbH Hamm – Lehr- und Trainingsgastronomie Denkma(h)l! | |
2013 | WEGE e.V. Leipzig Irrsinnig Menschlich Anerkennungspreis Anerkennungspreis | |
2012 | „MindMatters" - ein Programm, das Schulen dabei unterstützt, mit psychischer Gesundheit die Bildungsqualität ihrer Schule zu entwickeln. „GlobalAntiStigma" - ein Projekt, das in Äthiopien durchgeführt wird, um Informationen zum Thema Stigma und Diskriminierung von Menschen mit psychischer Erkrankung und ihren Familien zu generieren. „Theater machen in der Psychiatrie" - Gemeinsames Theaterprojekt von Patienten und Mitarbeitern in Kooperation mit Theatermachern zur spielerischen Auseinandersetzung und Darstellung psychischer Erkrankungen in der Öffentlichkeit. | |
2011 | Aktionsjahr „Tabubrecher" des Beratungscafés unplugged, Mainz | |
2010 | Theaterprojekt „Companieparadox“, Dr. Raoul Borbé (OA ZP Weissenau), Monika Härle, Stefan Oberle, Jürgen Harnau (Companieparadox) TANDEM-Projekt (TAsk force oN long Duration unemployment in Elderly people and Mental health). Ein Kooperationsprojekt des Jobcenters Essen und des LVR-Klinikums Essen, Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie | |
2009 | Freier Berliner Träger „Prenzlkomm" und das „Kompetenznetz Schizophrenie", Sonderpreis für die „Selbsthilfegruppe Antistigma", Düsseldorf | |
2008 | Die Wanderausstellung „GRENZen erLEBEN“ der Sozialpsychiatrische Dienste Traunstein des Caritas-Zentrum Traunstein |
DGPPN-Medienpreis für Wissenschaftsjournalismus
Die DGPPN lobt in diesem Jahr zum vierzehnten Mal den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten DGPPN-Medienpreis für Wissenschaftsjournalismus aus. Der Medienpreis wird in den Kategorien Print/Online, TV, Hörfunk und Social Media verliehen. Prämiert werden Arbeiten, die zur Popularisierung wissenschaftlicher Sachverhalte aus den Bereichen Psychiatrie, Psychotherapie und seelische Gesundheit beitragen und die allgemein verständlich sind. Entscheidend sind die originäre und originelle journalistische Bearbeitung aktueller wissenschaftlicher Diskurse und Themen sowie der Nutzwert für die Rezipienten.
Jahr | Preisträger | |
2022 | Christopher Bonnen „Transmittergewitter“ GEO Nr. 2/22 | |
2021 | Gesa Gottschalk Nicole Ficociello | |
Bis 2020 verlieh die DGPPN diesen Preis in Verbindung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit. | ||
2020 | Anne Kleinknecht Kategorie: Hörfunk 1 „Todesspritze statt Therapie? Sterbehilfe für psychisch kranke Menschen“ Bayern 2, 02/2020 Pia Rauschenberger Kategorie: Hörfunk 2 „Therapeutin verzweifelt gesucht“ (aus der Podcast-Reihe: Therapieland) Deutschlandfunk Kultur Online, 10/2019 Björn Stephan Kategorie: Print „Monster im Kopf“ Die ZEIT, 10/2019 | |
2019 | Barbara Vorsamer Jenny von Sperber Katja Engelhard & Inka Friese Dr. Christina Berndt | |
2018 | Dr. Ines Schipperges Ulrike von Leszczynski Anabel Münstermann | |
2017 | Christine Holch Stefanie Kara Carsten Schollmann und Dorothee Kaden | |
2016 | Anja Krug-Metzinger Kategorie TV: "Stimmen im Kopf", 03.06.2016, arte Markus Kaiser Kategorie Hörfunk: "Ritalin und Ich - Wie man als Erwachsener mit ADHS umgeht", 25.01.2016, Bayerischer Rundfunk Jana Simon Kategorie Print: "Heile Welt", 12/2015, Zeitmagazin | |
2015 | Antje Schmidt Andreas Wenderoth Volkart Wildermuth Carsten Holm | |
2014 | Jochen Paulus, Freier Journalist (Wissenschaft, Psychologie, Gesellschaft), Frankfurt Stefanie Schramm, Journalistin, DIE ZEIT, Hamburg Dr. rer. nat. Thomas Liesen, punkt um Journalistenbüro Köln Dr. rer. pol. Norbert Siegmund, Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) | |
2013 | Jana Kalms Regisseurin für das öffentlich-rechtliche Fernsehen, Berlin TV-Dokumentation: „Tabu – Psychisch krank im Job" Produziert von TELEKULT GmbH, Berlin Simone Salden Journalistin, Korrespondentin beim SPIEGEL, Frankfurt am Main Beitrag in der Kategorie Print: „Eine Leiche zu viel" DER SPIEGEL, Heft 50/2012 Dr. med. Astrid Viciano Freie Autorin und Dozentin für Wissenschaftsjounalismus, Sceaux, Frankreich Beitrag in der Kategorie Print: „Elyn und die Dämonen„ ZEIT Wissen, Heft 3/2013 | |
2012 | Sanja Hardinghaus, Spiegel TV, Hamburg Christian Weber, Süddeutsche Zeitung Wissen, München Martina Preiner, Journalistenbüro „Die Fachwerkstatt“ München | |
2011 | Autoren-Duo Marieke Degen und Kristin Raabe, Deutschlandfunk; „Die Neuvermessung des Bösen" Andrea Westhoff, Deutschlandradio; „Geister und Seele" Rita Stingl, ZDF; zdf.reportage „waschen, zählen, kontrollieren - Wenn Zwänge das Leben beherrschen" | |
2010 | Dr. Patrick Hünerfeld, Südwestrundfunk (Film); „[betrifft] Schrittmacher fürs Gehirn“ Autoren-Team Julien Félix, Sébastien Mesquida und Yann Le Gléau, Arte; ARTE Reportage „Bali: Vom Dämon besessen“ | |
2009 | Jan Tenhaven (freier Journalist) und Jochen Schmutz (freier Journalist), MDR; „Der Krieg in mir. Das schlummernde Trauma“ Kristin Raabe (freie Journalistin), Deutschlandfunk; „Das durchstoßene Herz – 20 Jahre nach Rammstein: Wie das Gehirn eine Katastrophe verarbeitet“ |